3. Station

Einsicht in dem Sinne, sich auf das Eine konzentrieren zu können, ist, wie mir scheint, heute sehr anspruchsvoll und gelingt oft nur sehr mühsam. Die vielen Reize, die dauernd geradezu auf uns einprasseln, erschweren das Verweilen beim Einen und die Wahrnehmung der Wirklichkeit.

Wir müssen uns anstrengen, um das zu sehen, was jetzt wirklich zu sehen beziehungsweise wahrzunehmen ist. Den Blick zu fokussieren, das gegenwärtige Bild zu verinnerlichen, dabeizubleiben, Langeweile zu üben, ist uns in der Hektik des Alltags ungewohnt und bedarf besonders in unseren Breitengraden zunehmend der bewussten Übung.

Tief unter vielen Schichten,
unter dem verborgen, was man uns beigebracht hat,
wer wir sind und wer wir sein sollten,
gibt es ein ursprüngliches Selbst, eine Person,
die voller Möglichkeiten und zur freudvollen Entfaltung
und Äusserung bestimmt in diese Welt kam.

Thomas Moore