Pfarrkirche St. Margaritha

Wer heute die 1976/77 komplett restaurierte Pfarrkirche von Ballwil betritt, wird überrascht feststellen, dass die Kirche eine unerwartet grosse künstlerische Eigenständigkeit ausstrahlt.

Der geistige Hintergrund, der solche eigenwillige Architekturschöpfungen ermöglichte, war die Romantik. Mit dem Wort Romantik ist allgemein eine zum Gefühlvollen, Wunderbaren, Märchenhaften und Phantastischen neigende Weltauffassung verbunden.

Diese verzaubernde Mischung von tradierten und neuen Kunstformen ist ein durchgehendes Merkmal der Architektur des 19. Jahrhunderts. Das Äussere wie auch das Innere der Pfarrkirche wird wesentlich von diesen neuen Ausdrucksmöglichkeiten und Erlebniswerten der Architektur bestimmt.

Der «alte Baubeler» als Kirchenbauer

Als im Sommer 1841 die Pfarrpfründe Ballwil im Luzerner Kantonsblatt ausgeschrieben wurde, bewarb sich der junge Xaver Herzog, damals Kaplan zu St. Martin an der Stiftskirche von Beromünster, seinem Heimatort, erfolgreich darum. Eine grosse Aufgabe stand dem neuen Pfarrer bevor: Der Neubau der Pfarrkirche. Die alte Kirche war 1711 errichtet worden und fasste bei weitem nicht mehr die Zahl der Gläubigen. Die Gemeinde zählte 1841 immerhin 1117 Einwohner.

Herzog machte sich tatkräftig ans Werk. Mit Leidenschaft suchte er nach einem Vorbild für seine neue Kirche; aber wohin er auch schaute, er stiess immer wieder auf die im 17. und 18. Jahrhundert herrschende Stilrichtung, die er ablehnen zu müssen glaubte. In auffallender Weise wandte sich Herzog gegen den alles beherrschenden Baustil der Gegenreformation. In der Neubesinnung auf mittelalterliche Formen glaubte er, die ersten Früchte der neuen deutschen Theologie zu erkennen. Hier wirkte sein Studienaufenthalt in Tübingen in den Jahren 1833/1835 deutlich nach. Kontakte führten in der Folge zu einem jungen bayrischen Architekten namens Johann Seidl aus Straubing. Seidl arbeitete Entwürfe für den Ballwiler Kirchenbau aus, die das leidenschaftliche Interesse Herzogs fanden. Am 27. August 1846 stimmte die versammelte Gemeinde Seidls Plänen zu.

Die Ausführung erfolgte durch den Baumeister Wilhelm Keller von Schongau und den einheimischen Zimmermeister Kandit Muff. Am 10. Mai 1847 konnte der Eckstein gelegt und durch Dekan Estermann eingesegnet werden. Am 11. Oktober verkündigte der Pfarrer die Aufrichtefeier und Ende Oktober ging es ans Dachdecken. Wenig später rief der Sonderbundskrieg die wehrfähige Mannschaft unter die Waffen. Der Bauplatz wurde leer, so dass der Pfarrer selber auf das Gerüst stieg und die Dachlatten auf die Rafen schlug. Während des Novembers versuchte er, die Bauarbeiten mit den restlichen Arbeitern so gut wie möglich voranzutreiben.

Verzögert durch die weitere Entwicklung des Sonderbundkrieges dauerte es schliesslich bis zum 8. Dezember 1847, dem Feste Mariä Empfängnis, bis die neue Kirche eingesegnet werden konnte. Im Verlaufe des Jahres 1848 wurden die Inneneinrichtungen angebracht und am 5. Mai 1849 nahm Bischof Joseph Anton Salzmann die feierliche Einweihung vor.

 

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